Konferenz: Gegen die Entmündigung von Kunst und Pädagogik

GEGEN KUNST

Falsche Pädagogisierung ist heute eine gesamtgesellschaftliche Tendenz, die sich auch auf die Kunst in der Gesellschaft, auf ihre Lehre und ihre Theorie auswirkt. Indizien dieser falschen Pädagogisierung sind, wo es um Theorie und Lehre geht, die zunehmende Hintanstellung des Denkens und die Herabminderung des Wissens auf eine Aufbereitung von Fakten, sowie die Eingrenzung der Lehre auf Vermittlung von Wißbarem, das abgefragt und geprüft werden kann. Muß man dagegen nicht auf die Freiheit setzen, die nicht nur im spekulativ-kritischen Element von Theorie und in einer am Denken und nicht ausschließlich am Wissen ausgerichteten Lehre liegen, sondern ebenfalls in dem Widerstand, den Kunst gegen Verschulung leistet, dagegen, daß Vermittelbarkeit und Wiedererkennbarkeit sie im vorhinein präparieren? Die starre Reglementierung des Studiums verkennt, was zur Bildung wesentlich gehört, vor allem zur künstlerischen: die Übertretung und Aufhebung von Regeln.

An der internationalen Konferenz, die die Fakultät der Bildenden Kunst am 28. Und 29. Juni 2018 in der Hardenbergstr. 33 veranstaltet, nehmen teil: Nina Power, Helmut Draxler, Jean-Luc Nancy, Boris Groys, Eva Geulen, Joseph Vogl, Hito Steyerl, Christine Streuli, Heike-Karin Föll, Wolfgang Ulrich, Francesca Raimondi, Dorothea von Hantelmann, Barbara Wittmann, Kris Gruijthuijsen, Marcus Quent und Jan Verwoert.